Ich führe keine Statistik, aber ich bin 100% sicher, dass das Thema „spitz positionieren“ die Hitliste der Fragen anführt, die ich rund um die Positionierung gestellt bekomme.
Darum kriegt es heute einen eigenen Blogbeitrag als Teil II in der Köpfchen-FAQ-Serie, die besonders Coaches und Dienstleister:innen im Businessaufbau helfen soll, Antworten zu finden. Lies gern auch noch Teil I zum Thema „Positionierung – Basics & Warum überhaupt?“.
Die folgende Frage hast Du Dir – möchte ich fast wetten – bestimmt auch schon mal gestellt! Saßt hadernd und unsicher da, grübelnd ob Deiner vielfältigen Expertise und Erfahrung, und mit der Angst im Nacken, das meiste davon jetzt loslassen zu müssen, um Dich „spitz“ zu positionieren.
Wie spitz muss ich mich positionieren?
Neben der Angst, sich einengen zu müssen, schwingt ebenso die Angst mit, bei zu spitzer Positionierung zu wenig Kund:innen zu bekommen.
Ich lade Dich ein, Deine Perspektive mal zu verändern: Mit einer spitzen Positionierung arbeitest Du daran, Dir einen Expertenstatus aufzubauen. Als „Expert:in für …“ kannst Du Dir Sichtbarkeit aufbauen, wirst wahrgenommen und gebucht. Als „Mädchen für alles“ eher nicht ;-)
Ganz plakatives Beispiel: Würdest Du bei einer komplizierten Herz-OP zum Dorfarzt gehen oder lieber zum auf diese OP-Art spezialisierten Kardiologen?
Eine gewisse Fokussierung in Deiner Positionierung ist also unbedingt sinnvoll! Frag Dich dazu gern: „Für welche eine Sache will ich bekannt und gefragt werden?“
Gleichwohl würde ich nicht uneingeschränkt unterschreiben, dass eine Positionierung immer total „spitz“ sein muss. (By the way: Wie spitz ist überhaupt spitz? ;-))
Mein Ansatz ist vielmehr: Deine Positionierung muss praktikabel sein!
Praktikabel bedeutet, dass Du durchaus zum Beispiel zwei Zielgruppen für ein bestimmtes Angebot haben kannst, wenn es Dir in Deinem Business- und Marketingalltag gelingt, die zwei Zielgruppen angemessen zu bedienen. Sprich Du genug Zeit hast bei beiden Zielgruppen für Akquise, für Content, für Deine Sichtbarkeitsmaßnahmen. Genauso kannst Du mehrere Angebotssäulen oder Themen haben, wenn das in Summe praktikabel bleibt. Du merkst schon, da stößt Du schnell an zeitliche und inhaltliche Grenzen.
Ergänzend dazu lies unbedingt auch meine Antwort zur nächsten Frage:

Muss ich mich wirklich auf ein Thema festlegen – oder darf ich mehrere Sachen anbieten?
Hier bitte ich Dich, mal die „Kundenbrille“ aufzusetzen. Wie wird Deine Positionierung da draußen von Deinen potentiellen Kund:innen wahrgenommen? Entsteht ein klares Bild, was Du machst, wofür Du stehst, oder ist es eher die Wahrnehmung des berühmten „Bauchladens“?
Kunterbuntes Angebots-Durcheinander ist also definitiv nicht zielführend. Vielmehr ist ein Dach elementar, das Deine unterschiedlichen Angebote, Themen oder Elemente überspannt und zusammenhält und klar nach außen kommunizierbar ist. Dieses Dach zu finden (meist ein Begriff, ein Überthema), ist die zentrale Herausforderung im Positionierungsprozess. Und gelingt ganz oft nur mit dem Blick von außen, weil es da häufig darum geht, Dir Deine zentralen Stärken und Kernkompetenzen von anderen spiegeln zu lassen.
Also: Mehrere Sachen anbieten ist durchaus möglich, wenn sie a) unter einem gemeinsamen Dach Platz finden und b) die Positionierung in der Kundenwahrnehmung klar bleibt.
Wie finde ich meine Nische?
Mein Sweet-Spot-Modell zeigt Dir, welche drei Bereiche Du idealerweise in Deckung bringst, um Deine erfolgversprechende Nische zu finden:

Leidenschaft
Um die eigene Nische, oder die „spitze“ Positionierung, zu finden, die zu Dir passt und Dir Spaß macht, darfst Du Deine Mission und Deine Werte als Ausgangspunkt nehmen: Was treibt Dich an? Was möchtest Du verändern in der Welt mit Deinem Business? Und welche Werte sind Dir dabei wichtig? Die Antworten auf diese Fragen helfen Dir, Deine Nische zu wählen.
Superpower
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Deine eigenen Stärken: Wo bist Du besonders gut? Was fällt Dir besonders leicht, für welche Talente bewundern Dich andere? Ebenso zählen hier Deine Qualifikationen und Erfahrungen.
Nachfrage
Neben dem Blick nach innen ist der Blick nach außen, in den Markt, wichtig: Gibt es eine Nachfrage für das, was Du auf Basis von Leidenschaft und Können anbieten möchtest? Wo siehst Du Bedarf (und Nachfrage – denn beides ist nicht gleichzusetzen!) im Markt, der mit Deinen Fähigkeiten zusammenpasst? Anhaltspunkte können Statistiken und Marktberichte genauso liefern wie Umfragen (das kann ganz im Kleinen sein) und Gespräche, die Du führst, mit potentiellen Kund:innen, mit Menschen, die schon in dem Bereich tätig sind, mit möglichen Partnern usw.
Was mache ich, wenn ich zu viele Ideen habe und mich nicht entscheiden kann?
Auch hier würde ich Dir empfehlen, diese Ideen mit dem Sweet-Spot-Modell kritisch unter die Lupe zu nehmen. Dann wird sich die Auswahl sicher schon lichten. Und wenn Du mehrere markttaugliche Ideen hast, dann darf gern auch die letzte Entscheidung ganz pragmatisch sein: Worauf hast Du am meisten Lust? Diese Lust wird Dir hoffentlich die größte Motivation sein, um Deine Idee durchzuziehen. Und dann: Einfach mit dieser einen Sache losgehen und ausprobieren!
Businessaufbau und die damit verbundene Positionierung sind ein Weg, auf dem Du – das wird nicht ausbleiben – auch mal Umwege machst und Schritte gehst, die Du hinterher vielleicht als „Fehler“ einstufst. Mit dem Wissen zum damaligen Zeitpunkt waren es die bestmöglichen Entscheidungen, die Du treffen konntest – insofern darfst Du sie als Lernschritte wahrnehmen, die Dich weiterbringen, und immer wieder neu justieren.
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