Stellen sich bei Dir die Nackenhaare auf, wenn Du irgendwo was von „spitzer Positionierung“ hörst oder liest? Hihi, erwischt :-) Eine „spitze Positionierung“ scheint das Schreckgespenst aller Unternehmer:innen zu sein, die ihre klare Positionierung noch nicht gefunden haben. Und „spitze Positionierung“ ist aus meiner Sicht einer von mehreren Mythen, die rund um mein Herzensthema Positionierung in der Onlinewelt kursieren.
Drei dieser Mythen habe ich heute zusammengetragen und erläutere Dir meine Wahrheit dazu. Denn ganz ehrlich: Nur weil „man“ sagt, dass etwas so und so sein muss, muss es doch noch lange nicht so sein, oder?
Mythos 1: „Meine Positionierung muss möglichst spitz sein“
„Deine Positionierung muss möglichst spitz sein“ oder „Geh in die Nische von der Nische von der Nische“. Gefühlt hört jede:r Businessstarter:in immer und immer wieder diese Sätze und entwickelt einen Horror davor. Was ich verstehe, denn das klingt so hart, unumstößlich und alternativlos, dass es insbesondere für Scanner-Persönlichkeiten ja richtiggehend körperlich wehtun muss.
Ich sage Dir: Nein, eine Positionierung muss nicht zwangsläufig mega-spitz sein. Mein Ansatz, der viel verträglicher klingt, lautet „Deine Positionierung muss praktikabel sein“. Der Gedanke hinter der spitzen Positionierung ist ja, dass Du damit a) EIN möglichst klar umrissenes Themengebiet besetzt, in welchem Du Expert:in wirst und b) EINE möglichst klar eingegrenzte Zielgruppe hast, die Du mit möglichst geringen Streuverlusten über wenige verschiedene Kommunikationskanäle erreichen kannst.
Und da haben „spitz“ und „praktikabel“ ihren Berührungspunkt: „Praktikabel“ will nämlich im Grunde genommen das Gleiche, erlaubt Dir aber etwas mehr Freiraum. Soll heißen, wenn Du z.B. zwei verschiedene Zielgruppen hast, oder zwei Themenkomplexe, dann ist das aus meiner Sicht immer dann noch in Ordnung, wenn Du diese in der Praxis mit Deinen Ressourcen sinnvoll bedienen kannst. Stichwort Ressourcen: Das hört da auf, wo Du z.B. zu viel Zeit auf zu vielen verschiedenen Social-Media-Kanälen verbringen musst, um die Zielgruppen zu erreichen. Oder Du so unterschiedliche und fortbildungsintensive Themen hast, dass allein das „Auf-dem-Laufenden-Halten“ in Deinen Themen Dich die Hälfte Deiner wöchentlichen Arbeitszeit kostet. Stichwort sinnvoll: Wenn Du als Deine zwei Themen Feng Shui und Finanzberatung hast, dann wird es herausfordernd, die Verbindung zwischen beiden klarzumachen und somit nach außen, also in der Wahrnehmung Deiner Wunschkund:innen, eine Stimmigkeit in Deinem Angebot zu erzeugen. Im blödsten Fall stehen die dann eher mit einem großen „Häh“ im Gesicht da und wenden sich ab. (Was nicht heißt, dass es nicht im Einzelfall möglich ist!)
Du erkennst das Spannungsfeld und gleichzeitig den Freiraum, der sich zwischen „spitz“ und „praktikabel“ auftut? Nutz ihn für Dich!
Und damit kommen wir zu Mythos Nummer zwei, der Dir die „spitze“ Positionierung womöglich noch schmackhaft macht.
Mythos 2: „Mit einer spitzen Positionierung schränke ich mich ein“
Du denkst, eine fokussierte Positionierung bringt mit sich, dass Dein Businessalltag von nun an total eintönig und langweilig sein wird, weil Du nur noch EINE Sache machst? Oder Du hast Angst, dass nicht genügend Kunden kommen, wenn Du nur noch EINE Sache anbietest? Und überhaupt, Du kannst ja so viel, da wäre es ja tooootal schade, das ein oder andere einfach außen vor zu lassen?
Hey, glaub mir – nix davon ist wahr!
Langweilig wird es überhaupt nicht, denn selbst bei der Fokussierung auf ein Thema ist Dein Arbeiten immer noch total bunt und vielseitig, denn jede:r Kund:in ist anders und jedes Projekt ist anders. Und weißt Du, was noch viel toller ist? Mit jedem Projekt wächst Deine Erfahrung in Deinem Fokusthema, und umso mehr Du Expert:in wirst, umso leichter fällt es Dir, Deinen Kund:innen Mehrwert zu liefern – ganz ohne Anstrengung! Gibt es schon jetzt ein Thema, über das Du aus dem Stegreif eine Viertel- oder halbe Stunde einen Vortrag halten könntest? Diese Leichtigkeit könnte Dein neues Normal werden.
Die Kunden werden nicht weniger, wenn Du Dich auf ein Thema fokussierst, sondern mehr. Weil Du nicht mehr mit einem undefinierbar bunt gefüllten Bauchladen rumläufst, sondern mit einer klaren Experten-Positionierung, für die Du zunehmend bekannter wirst. Evelyn = Positionierung. Du = ???
Eine klare Positionierung in der Außenkommunikation heißt übrigens nicht zwangsläufig, dass Du nicht auch Aufträge links und rechts dieses Weges annehmen kannst, die Dir vor die Füße fallen (Stichwort „ich kann doch so viel“) – wenn sie Dich nicht komplett und unbedacht vom Weg abbringen. Denn das eine ist die Kommunikation nach außen, das andere das, was hinter den Kulissen passieren darf.
Und wenn sich Dein Fokus dann tatsächlich verschieben sollte, kommt Mythos Nummer drei ins Spiel.
Mythos 3: „Ich darf meine Positionierung möglichst nicht verändern“
Hast Du etwa gelesen oder gehört, dass Deine Positionierung für maximale Glaubwürdigkeit möglichst über lange Zeit gleich bleiben muss? Pustekuchen!
AUTHENTISCH muss sie sein, und wenn Du eben gerade auf einem Weg bist, der öfter mal eine Veränderung mit sich bringt, dann ist das glaubwürdig und total menschlich, sofern es nicht irrational sprunghaft und überhaupt nicht nachvolllziehbar ist.
Da kommen wir nämlich zum Knackpunkt: Eine richtig gründlich entwickelte Positionierung besteht aus mehreren Schichten. Die innerste bilden Dein Warum und Deine Werte. Dann kommen Deine Talente, Dein Knowhow, Deine Erfahrungen. Und erst die Schichten weiter außen sind schließlich Deine Themen, Deine Zielgruppen und Dein Nutzen. Der Kern und wahrscheinlich auch die nächsten Schichten werden weitgehend gleich bleiben, die Veränderung findet meistens in den äußeren Schichten statt, sprich Themen und Zielgruppen. Und somit bleibst Du im Kern Deiner Positionierung total konsistent und glaubwürdig, währen in den äußeren Schichten authentisch Veränderung passieren darf. Voraussetzung: Du sprichst regelmäßig auch über die tieferen Schichten Deiner Positionierung, also z.B. Dein Warum oder Deine Werte, damit diese Konstanten auch als solche wahrgenommen werden.
Worauf wartest Du noch?
Nachdem ich nun drei große Positionierungs-Mythen bzw. -Irrtümer entlarvt habe – hast Du richtig Lust bekommen, an Deiner Positionierung zu arbeiten, dass Du zu einem Ergebnis kommst, mit dem Du richtig happy bist? Dann lass die Positionierungs-Glaubenssätze hinter Dir und leg los!
Falls Du Dir Umwege und Unsicherheiten ersparen willst (à la „Wie spitz ist spitz genug?“ und so), dann lass Dich bei der Entwicklung Deiner klaren Positionierung von mir unterstützen! Mit meinem Coachingpaket „Tiefgang: Positionierung & Strategie intensiv“ tauchen wir tief ein und entwickeln Deine Positionierung Schritt für Schritt nach meinem Puzzle-Modell. Damit Du endlich Klarheit hast und authentisch DU sein darfst – dann kommst Du wie von selbst in die Erfolgsspur!
Melde Dich gern bei mir für ein unverbindliches Erstgespräch, damit wir besprechen können, wo Du stehst und wie ich Dir helfen kann.