„Wir müssen einen zusätzlichen Ruhetag einführen, weil wir nicht mehr genügend Mitarbeiter kriegen.“ (Gastronomie) „Ich kann meinen Mitarbeitern gegenüber keine Kritik mehr äußern, weil die sonst sofort beleidigt sind und kündigen.“ (Handwerk) „Ich könnte Patienten schneller einen Termin geben, wenn ich noch eine:n zusätzlichen Mitarbeiter oder Mitarbeiterin finden würde.“ (Physiotherapie)
Drei Aussagen, die Unternehmer:innen hier in der Region in den letzten Wochen im Gespräch mit mir geäußert haben.
Fachkräftemangel ist in ganz vielen Branchen mittlerweile das beherrschende Thema. Wie bekomme ich noch neue Mitarbeiter:innen, wie halte ich die bestehenden, und wie soll das weitergehen?
Ein Schlagwort, das in diesem Zusammenhang immer wieder fällt: Employer Branding. Was bedeutet das eigentlich genau und warum ist das wichtig?
Das bedeutet Employer Branding
Erstmal zu den Begriffen: Employer ist nix anderes als der Arbeitgeber. Und Branding bedeutet Markenaufbau, sprich absichtsvolle Positionierung am Markt. Im Deutschen wird daher auch oft der Begriff Arbeitgebermarke oder Arbeitgebermarketing benutzt. Als Unternehmen versuchst Du also, eine Marke aufzubauen, die bestimmte von Dir gewünschte Merkmale in den Köpfen Deiner Zielgruppe verankert. Beim Employer Branding konkret im Hinblick auf Deine Rolle als Arbeitgeber, und das sowohl in den Köpfen Deiner bestehenden (= Employer Branding nach innen) wie auch von potentiellen (= Employer Branding nach außen) Mitarbeitenden. Das Ergebnis dieses Markenaufbaus (und anderer Faktoren, die Du teils weniger gut beeinflussen kannst) ist Dein Arbeitgeberimage.
Und wie geht das mit dem Employer Branding?
Employer Branding kannst Du Dir wie eine Art Mosaik vorstellen, das Schritt für Schritt ein Bild ergibt. Jede Handlung, die Du als Unternehmer:in und andere Vertreter:innen Deines Unternehmens tun, jede Kommunikationsmaßnahme, die nach draußen geht, ja jedes Wort, das Du sagst, ist ein solcher Mosaikstein und trägt dazu bei, Deine Arbeitgebermarke aufzubauen. Manches steuerst Du (z.B. welche Stellenanzeigen Du veröffentlichst, welche Benefits Du Deinen Mitarbeiter:innen gewährst etc.), andere liegen nicht oder nur sehr begrenzt in Deiner Hand (z.B. was ein ehemaliger Mitarbeiter über Dein Unternehmen erzählt, was die Presse über Dich schreibt etc.). Ziel ist es, so viele Mosaiksteine wie möglich selbst in dieses Bild einzusetzen.
Darum ist Employer Branding so wichtig
Denn, und damit sind wir beim Warum, Du möchtest mit Deinem Unternehmen ja ein möglichst gutes Bild abgeben, damit Du als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wirst und idealerweise zahlreiche potentielle Mitarbeiter:innen anziehst. Und Du möchtest nicht nur einfach viele anziehen, sondern auch die passenden Mitarbeiter:innen gewinnen! Da wird die Sache mit dem Branding nämlich essentiell: Du hast ein Wunschbild Deines zukünftigen Mitarbeiters. Genau diese:r „Traum-Mitarbeiter:in“ soll sich von Deinem Employer Branding bestmöglich angesprochen und „abgeholt“ fühlen. Also ist die Aufgabe dieser Markenbildung, genau diese Aspekte in den Vordergrund zu stellen.
Werte im Employer Branding
Nun kommt das Thema Werte ins Spiel. Was genau sind eigentlich Werte? Werte sind Überzeugungen und Bedürfnisse, die sehr tief im Bewusstsein einer Person verwurzelt sind und deren Handeln und, vereinfacht gesagt, ihre Vorstellungen von „gut“ und „böse“ konkretisieren. Beispiele sind Liebe, Familie, Zuverlässigkeit, Ansehen, Humor.
Menschen passen gut in ein Unternehmen, wenn ihnen ähnliche Werte wichtig sind wie Dir als Unternehmer:in. Ob das Wertschätzung, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft, Engagement oderoderoder sind – am besten ziehst Du passende Mitarbeiter:innen an, wenn Du über Deine Werte sprichst, sie z.B. in Stellenanzeigen oder einem Unternehmensvideo und in Bewerbungsgesprächen thematisierst. Damit schaffst Du eine gemeinsame Basis für die, denen ähnliche Werte wichtig sind, und – ganz wichtig – grenzt Dich ab von all denen, die mit Deinen Werten nicht viel anfangen können. Die bewerben sich im Normalfall also erst gar nicht und ersparen Dir Arbeit und Fehlgriffe.
Meine Werte: Wie finde ich die?
Damit die Werte nicht nur eine aufgesetzte Wunschliste sind, die gar nicht gelebt werden (sonst geht der Schuss nämlich schnell nach hinten los – von wegen Reden und Handeln passen gar nicht zusammen!), ist es wichtig, wirklich die eigenen Werte rauszufinden. Dafür gibt es verschiedene Wege und Prozesse, bei denen ich Dich und Dein Unternehmen gern unterstütze. Mir ist dabei wichtig, und dafür stehen meine Methoden, wirklich von innen nach außen zu arbeiten und eben nicht die 100-Werte-Liste zu nehmen und sich da 10 Wunschwerte rauszusuchen. Wenn Du mehr erfahren willst, wie Wertearbeit mit mir aussehen kann, dann vereinbare gern einen unverbindlichen Kennenlerntermin.
Employer Branding und Werte im Kontext Unternehmensmarketing
Employer Branding ist eine Facette der generellen Unternehmenspositionierung und des Unternehmensmarketings. Und wie im Employer Branding sind auch bei der Unternehmenspositionierung die Werte elementar wichtig. Denn was auf Arbeitgeber-Ebene dazu dienen soll, die richtigen Mitarbeiter:innen anzuziehen, bedeutet auf Unternehmens-Ebene, die richtigen Kund:innen anzuziehen. Mit denen und für die das Arbeiten viel mehr Spaß macht und aufgrund der gemeinsamen Wertebasis meist konfliktfreier abläuft als mit Menschen, die „so ganz anders ticken“ als Du.
Wertearbeit ist wertvoll
Du siehst also: Das Beschäftigen mit den eigenen Werten, das Sich-darüber-klar-werden ist sehr wert- und sinnvoll – gegen Fachkräftemangel und für Wunschkund:innen!
Und das gilt über alle Branchen hinweg – egal ob Handwerksbetrieb, Gastronomie, sonstige Dienstleistungsunternehmen oder Einzelunternehmer:innen, offline wie online.
Wann beschäftigst Du Dich mit Deinen Werten? Wie kann ich Dich bei Deiner Wertearbeit unterstützen? Lass uns unverbindlich reden!
Übrigens, meine wichtigsten Werte siehst Du im Foto :-)
