Du hast gerade Dein Unternehmen gegründet oder stehst kurz davor. Du hast neben all dem administrativen Kram haufenweise Tipps gelesen, was Du jetzt in Sachen Businessaufbau und Marketing unbedingt machen musst, was Dein Business in drei Monaten in ungeahnte Sphären katapultieren wird, was auf jeden Fall das Allererste auf Deiner Agenda sein sollte ;-)
In Deinem Kopf geht’s zu wie in einem Bienenstock, die Gedanken summen durcheinander, und Du möchtest einfach nur wissen, was Du jetzt tatsächlich als Erstes angehen sollst. Damit Du Deinem Ziel näher kommst, ein Business aufzubauen, das bald Umsätze generiert und Dich nachhaltig in die Erfolgsspur bringt. Und natürlich eins, mit dem Du Dich wohlfühlst!
Ich kenne viele der 1001 Tipps, die Dich in dieser Businessaufbau-Phase ganz laut „anschreien“. Und ich weiß, dass viele davon hauptsächlich darauf abzielen, Dir den nächsten Kurs, das nächste Mentoring, die nächste Weiterbildung zu verkaufen. Aus meiner Sicht kannst Du vieles davon getrost auf später verschieben, wenn Du erst mal ein paar ganz elementare Dinge mit Blick aufs große Ganze beachtest:
#1) Positionierung first
Was genau ist diese Positionierung denn eigentlich, von der Du bestimmt schon öfter gehört hast?
Positionierung umfasst die Kernelemente Deines Business, mit denen Du Dich am Markt positionierst. Leicht und übersichtlich habe ich das in meinem Modell des Positionierungs-Puzzle zusammengestellt. Das besteht aus vier Teilen, die ineinandergreifen und Antworten auf folgende vier Fragen liefern sollen:
- WER – Was macht Dich einzigartig?
- WAS – Was bietest Du an?
- FÜR WEN – Wer ist Deine Zielgruppe?
- WOZU – Welchen Nutzen bringt Dein Angebot, welches Problem Deiner Zielgruppe löst Du?
WER macht WAS FÜR WEN WOZU: Über diese Punkte Klarheit zu haben, ist das absolute Fundament für Dein Business, auf dem alles andere erst aufbauen kann.

Warum ist es so wichtig, am Anfang Zeit und Hirnschmalz in die Positionierung zu stecken?
Wenn Du nicht weiß, wofür Du stehst und wen Du mit welchen Leistungen ansprechen willst, wie willst Du da eine aussagekräftige Webseite erstellen? Ein Logo entwickeln, das zu Dir und Deinem Angebot passt? Einen Social-Media-Beitrag verfassen, der Deinen USP erkennen lässt? Dich knackig und klar vorstellen, so dass andere neugierig auf mehr werden?
Du siehst, die Positionierung ist wie ein roter Faden, an dem entlang Du Dich in Deinem Businessaufbau und auch später in Deiner Weiterentwicklung bewegst und der Dir hilft, schnelle und klare Entscheidungen zu treffen, damit Dein Marketing strategisch sinnvoll und zielführend ist.
Wann ist die Positionierung „fertig“?
Gerade am Anfang fühlst Du Dich von diesen Positionierungsfragen vielleicht überfordert und fragst Dich, wie tief und „fertig“ eine Positionierung sein muss, damit sie gut genug ist, um loszulegen.
Wie Du Dir schon denken kannst, gibt es dafür keine „one fits all“-Antwort. Was sich auf jeden Fall sagen lässt: Eine „Husch-husch-Positionierung“ mal eben im 2-Stunden-Workshop im Rahmen eines Gruppenprogramms reicht in den seltensten Fällen aus, um nachhaltig klar positioniert zu sein. Sie wird sich unfertig und noch nicht stimmig anfühlen – spätestens wenn die erste Euphorie verflogen und mal ein paar Tage ins Land gezogen sind. Andererseits solltest Du nicht Wochen und Monate im stillen Kämmerlein verbringen, um noch mal und noch mal an Deiner Positionierung zu feilen und nicht raus zu gehen.
Daher drei Empfehlungen:
1) Positionierung ist eh nie „fertig“, also scheue Dich nicht, mit dem Status quo rauszugehen. Die Positionierung wird sich auch „on the go“ weiterentwickeln.
2) Gleichwohl macht es Sinn, gerade am Anfang in den Kern Deiner Positionierung tiefer einzutauchen – angefangen bei Aspekten wie Deiner Mission, die Dich antreibt, und Deinen Werten, die Dir wichtig sind. Das sind nämlich Elemente der Positionierung, die sehr beständig sind und daher besonders wirksam auf Deine Marke einzahlen, auch wenn sich Zielgruppen und Angebotsspektrum, gerade in den ersten Jahren, durchaus noch öfter verändern.
3) Und diese Tiefe erreichst Du aus meiner Erfahrung meistens nicht allein, indem Du Workbooks und Fragenkataloge durchackerst oder ein bisschen mit ChatGPT Dialoge führst. Hier lohnt sich wirklich ein Positionierungs-Coach, der mit Dir Struktur und Klarheit in Dein buntes Gedankendurcheinander reinbringt und an der richtigen Stelle kritische Fragen stellt, Impulse gibt, Perspektivwechsel ermöglicht. Dieses Investment zahlt sich später vielfach aus durch die Klarheit, die Dir in Deiner Marketingumsetzung viel Zeit und Umwege erspart.
#1 KOMPAKT:
Nimm Dir Zeit (und auch Geld in die Hand), damit Deine Positionierung klar genug ist, damit alles andere darauf wirklich aufbauen kann.
Praxis-Tipps zur Positionierung:
Journaling-Frage: Wem kann und möchte ich mit meinem Business am meisten helfen — und warum gerade diesen Menschen?
Mini-Übung: Im Business- oder privaten Kontext stellt Dir jemand die Frage „Und was machst Du beruflich?“ – Welche klare, kompakte und interessante Antwort gibst Du in einer Minute? Gern vor dem Spiegel und mit Timer ausprobieren ;-)
Link-Tipp: Schau Dir für eine ausführlichere Erklärung mein Youtube-Video zum Positionierungs-Puzzle an.
#2) Sichtbarkeit ab Tag 1
Der Satz, der mir von vielen guten Ratschlägen am markantesten in Erinnerung geblieben ist (vor allem aus der Perspektive der unverbesserlichen Perfektionistin) und den ich daher gern auch selber immer wieder teile: „Start before you are ready!“ Und zwar von Tag 1 an.
Du wirst Dich in ganz vielen Situationen wiederfinden, in denen Du denkst, dass etwas noch nicht „fertig“ genug, nicht gut genug ist, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Lass Dich davon nicht blockieren, sondern geh trotzdem damit raus.
Rede über Dein Business, no matter what
Rede über Dich und Dein Business, auch wenn Dir an manchen Stellen noch die Worte fehlen. Trau Dich auf Netzwerkevents, auch wenn es sich noch weit außerhalb Deiner Komfortzone anfühlt. Zeige Dich, denn nur so kann die Welt von Dir und Deinem wertvollen Angebot erfahren.
Was enorm hilft – und da sind wir wieder bei Punkt #1: Je klarer und stimmiger sich Deine Positionierung anfühlt, desto leichter fällt es Dir, über Dich und Dein Unternehmen zu reden.
Am besten täglich
Und über Dich und Dein Business reden heißt wirklich täglich und bei unterschiedlichsten Anlässen! Egal ob im Businesskontext oder im Freundes- und Bekanntenkreis – es entsteht ein Multiplikationseffekt, Du wirst weiterempfohlen, Dir werden interessante Kontakte vermittelt, es ergeben sich viele, viele Chancen.
Netzwerken
Ganz wunderbar neue Kontakte machen kannst Du auch beim Netzwerken. Auf Netzwerkevents, online oder offline, schaffst Du Verbindungen von Mensch zu Mensch, machst Dich erlebbar und baust so tragfähige Kontakte auf. By the way: Netzwerken ist wie Zinseszins – je früher Du damit anfängst, desto großartiger entfaltet sich die Wirkung.
Und wenn Du jetzt sagst „Ich bin aber ein introvertierter Mensch, ich bin einfach keine Netzwerkerin.“, dann halte ich dagegen: Jede:r kann netzwerken! Auch ich bin ein eher ruhiger Mensch, und ich habe für mich lernen dürfen, dass es einfach ganz unterschiedliche Arten zu netzwerken gibt. Jeder darf auf seine Art – die zu ihm/ihr passt. Wichtig ist: Überhaupt netzwerken! Such Dir Events, die zu Deinen Netzwerk-Präferenzen passen, nimm Dir am Anfang vielleicht eine Begleitung mit, bereite Dich gedanklich vor. Und wenn Du erst mal angefangen hast und die ersten Erfolgserlebnisse hast, wirst Du das Netzwerken bestimmt sehr schätzen!
Social Media?
Sichtbarkeit setzen viele, besonders im reinen Onlinebusiness, heutzutage mit Social-Media-Präsenz gleich. Und ganz ohne Präsenz wenigstens in einem sozialen Netzwerk ist es heute natürlich ungleich schwieriger als früher, sichtbar zu sein. Menschen mit wenig Social-Media-Affinität müssen sich trotzdem nicht „zwingen“, in allen sozialen Netzwerken präsent zu sein. Ein Kanal der Wahl, der wirklich zu Dir passt, und dort dann ein aussagekräftiges, professionelles Profil ist schon mal ein guter Start.
Im ersten Schritt ist es auch gar nicht unbedingt so wichtig, eigenen Content zu produzieren, gerade wenn Du noch eine sehr kleine Community hast. Was Du aber definitiv von Anfang an tun kannst, ist bei anderen zu kommentieren. Und zwar zu Beiträgen aus Deinem Fachgebiet, so dass Du Dich mit Deiner Expertise sichtbar machst. So wächst Dein Netzwerk Schritt für Schritt durch Kontakte, die Dich darüber entdecken, sich für Dein Thema interessieren und mit Dir vernetzen.
#2 KOMPAKT:
Loslegen, Chancen wahrnehmen und vor allem: mutig die Anfangsängste überwinden und einfach machen.
Praxis-Tipps zur Sichtbarkeit:
Journaling-Frage: Was hält mich bisher davon ab, über mein Business zu sprechen — und was könnte im schlechtesten, was im besten Fall passieren, wenn ich es tue?
Mini-Übung: Überlege Dir drei Gelegenheiten in der kommenden Woche, bei denen Du mindestens einer Person erzählst, was Du machst.
Link-Tipps:
- In meinem Youtube-Video „Netzwerken ist wie Zinseszins“ erkläre ich Dir, warum Du HEUTE mit dem Netzwerken beginnen solltest.
- Im Blogbeitrag „5 Fehler, die Du (als eher introvertierte Person) beim Netzwerken machen kannst – und wie’s besser geht“ erhältst Du wertvolle Tipps zum Netzwerken als eher ruhiger Mensch.
- Und direkt in die Umsetzung gehst Du mit dem „5-Schritte-Plan für entspanntes Netzwerken“ für 0€.
#3) Ein Angebot, das kaufbar ist
Oben bei der Positionierung haben wir über Dein Angebot gesprochen. Da ging es in erster Linie drum, Dein Leistungsspektrum zu definieren, weg vom Bauchladen, hin zu einer klaren Struktur in Deinem Angebot, und Deine Themen klar rauszuarbeiten.
Werde konkret
Worum es jetzt in diesem Punkt geht: Du brauchst möglichst bald ein konkretes Angebot, das „greifbar“ ist. Damit meine ich z.B. ein klar definiertes Angebotspaket mit einem Preisschild dran oder zumindest klare Optionen der Zusammenarbeit, wenn ein fixfertiges Paket keinen Sinn macht, verbunden mit einer erklärbaren und in sich stimmigen Preisstruktur. Alles hinsichtlich der Kommunikation immer auf die Lösung eines bestimmten Problems Deiner Zielgruppe ausgerichtet.
Löse ein Problem
Denn nur wenn Deine Wunschkund:innen
- a) erkennen, welches Problem Du für sie lösen kannst
- b) nachvollziehen können, welcher Weg und Umfang damit verbunden ist und
- c) eine preisliche Einordnung vornehmen können,
wird Dein Angebot interessant und greifbar.
Zwei Beispiele
Anhand zweier Beispiele zeige ich Dir ganz konkret, was ich meine. Natürlich sind die Angebote und Zahlen nur ausgedacht und nicht unbedingt markttauglich.
Mütter-Coach (B2C) – Du hilfst überforderten Müttern mit kleinen Kindern, ihren Alltag besser zu managen, sich Zeitinseln für sich freizuschaufeln und zeigst ihnen Wege, wie sie diese Zeitinseln für ihre Resilienz nutzen können.
Das konkrete Angebot könnte lauten:
- „Stress lass nach – Mini-Erste-Hilfe-Paket, damit der Tag mit mehr Ruhe endet“
- 1 Stunde Coaching zur Status-quo-Analyse und Rausarbeiten von 3 konkreten Punkten, die Du sofort umsetzen kannst + eBook mit 7 Zehn-Minuten-Übungen zur Entspannung
- Preis 169 Euro
Recruiting-Beraterin (B2B) – Du unterstützt kleine Unternehmen bei der Personalbeschaffung: Stellenausschreibung, Bewerbungs- und Auswahlverfahren, Onboarding.
Ein konkretes Angebot macht hier eher wenig Sinn, aber ein klarer Fahrplan hilft:
- Schritt 1: Analyse + Profilerstellung des Wunschkandidaten
- Schritt 2: Auswahl der Kommunikationswege
- Schritt 3: Bewerbungsphase
- Schritt 4: Vorselektion, gemeinsame Abstimmung der Kandidaten, die eingeladen werden, Begleitung der Bewerbungsgespräche
- Schritt 5: Endauswahl
- Schritt 6: Onboarding-Prozess
- Schritt 1 + 2: 2 Beratungsgespräche + Konzeptpapier, Preis 490 Euro
- Weitere Schritte nach Absprache und Umfang auf Stundenbasis oder mit festzulegenden Pauschalen, Anhaltspunkt für den Kunden Stundenhonorar 130 Euro.
#3 KOMPAKT:
Auch hier ist es voll in Ordnung, wenn am Anfang noch nicht alles perfekt ist. Trau Dich und sammle Erfahrungen und Feedback. Nur so kannst Du Schritt für Schritt Dein Angebot immer besser und passender für Deine Wunschkund:innen gestalten.
Praxis-Tipps zum Angebot:
Journaling-Frage: Was könnte mein allererstes Angebot sein, mit dem ich schon morgen loslegen könnte?
Mini-Übung: Schreib drei mögliche Angebotsideen auf und entscheide Dich für die eine, mit der Du starten wirst.
Übrigens …
Demnächst gibt’s von mir ein 0€-Workbook mit Dos und Donts zum Businessaufbau sowie Übungen, speziell für Coaches 40+ – trag Dich in meinen Newsletter ein, wenn Du’s nicht verpassen willst!
Unterstützung? Ja, bitte!
Und wenn Du jetzt für Dich zur Erkenntnis gekommen bist, dass Expertenunterstützung beim Aufbau Deines Unternehmens eine sinnvolle Sache wäre, dann lass uns gern mal unverbindlich über Deine größten Hürden und Schwierigkeiten sprechen und wie ich Dir helfen kann. Wähl Dir hier in meinem Kalender Deinen Wunschtermin und lass uns einfach mal reden!
Ich freue mich, Dich ein Stück voranzubringen auf dem Weg zu Deinem erfolgreichen Business, das Dich finanziell unabhängig macht und Dir Spaß, Erfüllung & Wertschätzung bringt!
