Im Dezember habe ich an zwei Jahresplanungs-Workshops teilgenommen in Netzwerken, in denen ich Mitglied bin. Während der Fragen in einem der beiden Workshops setzte sich in mir ein Satz plötzlich fest: „Leben ist jetzt“. Mit der Kraft, die dieser Satz in dem Moment hatte, dachte ich „Das ist mein Leitgedanke 2025!“.
Nun ist für mich Jahresplanung nichts, was in zwei Stunden „schnellschnell“ erledigt ist. Ich tauche tiefer ein. Allein schon bis ich meinen digitalen Kalender und mein Erfolgsjournal 2024 nochmal durchgeblättert habe und mir meine Erfolge, Learnings und Meilensteine notiert habe, vergeht locker eine halbe Stunde oder mehr.
Was nicht heißt, dass diese Workshops unnütz für mich waren, denn sie waren ein erster Einstieg in Reflexion und Planung und gaben mir ein gutes Gefühl, schon vor Weihnachten „etwas in der Hand zu haben“, was in den vergangenen Jahren immer frühestens Mitte Januar gelang.
Reflexion auf Köpfchen-Art
Und gleichwohl war mir klar, dass ich mich nach Ferienende noch mal in Ruhe hinsetze und „Jahresplanung deep dive“ mache. Das habe ich also vergangene Woche ausführlich gemacht, von der Reflexion über Vision & Ziele bis hin zum konkreten Fahrplan.
Bei mehreren Reflexionsfragen, z.B.
- Was hat mich im letzten Jahr am meisten Zeit und Nerven gekostet?
- Was hat mich daran gehindert, Ideen & Projekte zum Abschluss zu bringen?
- Was will ich nicht mit in 2025 nehmen?
kam immer wieder das Thema Fokus hoch. Fokus, der an vielen Stellen nicht ausreichend gegeben war. Und mich damit vom Vorankommen abgehalten hat.
Ich habe definitiv in einigen Bereichen deutliche Eigenschaften einer Scanner-Persönlichkeit, von daher ist das mit dem fehlenden Fokus nicht überraschend. Aber es ist etwas, was mich stört, denn ich sehe im Rückblick die verpassten Möglichkeiten.
Teil 1 des Leitgedankens: Fokus
Also hat es sich quasi aufgedrängt, das Thema Fokus für 2025 mal bewusst nach vorne zu holen. Und nicht, weil ich denke, ich „muss“, sondern weil ich es ganz bewusst möchte. Zumindest mal ausprobieren, wie es sich anfühlt und welche Ergebnisse es bringt – natürlich auch welche Nachteile – mit mehr Fokus an Aufgaben und Projekten dran zu bleiben und mir dafür ganz bewusst andere Dinge zu „verbieten“.
Diese Frage „Was muss ich mir (zumindest für eine gewisse Zeit) verbieten?“ habe ich letztes Jahr von einem Netzwerk-Event mitgenommen, und sie beschäftigt mich seither immer wieder. Und zwar positiv, auch wenn sie erst mal negativ klingt. Denn sich Dinge zu verbieten, schafft Raum, den noch wichtigere Themen kraftvoll ausfüllen dürfen.
Fokus hat also in der ausführlichen Reflexion den im Dezember entstandenen Satz „Leben ist jetzt“ (der mir an dem Punkt dann auch zu wenig Business-bezogen erschien) überflügelt und sich als Leitgedanke angetragen.
Fokus allein ist zu einseitig – Teil 2
Nun bin ich eh ein Mensch, der oft streng mit sich selbst ist, durchpowert, Disziplin von sich fordert. Daher war mir unmittelbar klar, dass Fokus allein kein gesunder Leitgedanke für mich sein kann. Er braucht einen Gegenpol. Und auch der hat sich in der Reflexion ziemlich offensichtlich gezeigt: Selbstliebe.
Denn wie schon gesagt, streng mit mir sein kann ich, diszipliniert sein kann ich. Mich in all meinen Unzulänglichkeiten und „schwachen“ Momenten selbst lieben? Das fällt mir noch oft schwer. Und gleichzeitig weiß und spüre ich, wie wichtig Selbstliebe ist. Dass Selbstliebe die Basis für so vieles ist, was nur auf diesem Nährboden starke Wurzeln bilden und wachsen kann.
Partnerschaft auf starkem Fundament
So hat der knackige Fokus also die sanfte Selbstliebe als Partnerin für meinen Duo-Leitgedanken 2025 an die Seite gestellt bekommen. Und beide gemeinsam stehen auf dem Fundament beziehungsweise fundamentalen Satz „Leben ist jetzt“, der – auch wenn er es nicht ganz an Platz 1 zum Leitgedanke 2025 geschafft hat – mich garantiert ebenso präsent durchs Jahr begleiten wird.

Leitgedanke leben, jeden Tag
Du fragst Dich vielleicht, wie ich diesen Leitgedanke in meinen Alltag integriere, damit er mich tatsächlich leitet? Ganz pragmatisch beginnt das damit, dass ich ihn schön auf eine Karte geschrieben habe, die hier an meinem Schreibtisch liegt und die ich jeden Tag anschaue. In den nächsten Tagen wird er auch noch auf einen besonders schönen Stein gehandlettert.
In Situationen in meinem Business und Privatleben, in denen ich gerade unsicher bin bezüglich einer Entscheidung (und das müssen beileibe nicht immer große Entscheidungen sein), rufe ich mir meinen Leitgedanken in Erinnerung und nutze ihn, wie sein Name schon sagt, als „Leitstern“ und Entscheidungshilfe. Zum Beispiel überlege ich mir, ob ich morgen früh Joggen gehen soll oder direkt an den Schreibtisch: Blick auf die Agenda, was steht an, wie wichtig ist das, was kann ich vielleicht weglassen (Fokus) – und Blick auf mein „Wie gut war ich in den vergangenen Tagen schon zu mir selbst“-Konto (Selbstliebe). Dann fällt die Entscheidung meist leicht, und ich ärgere mich im Nachhinein auch nicht darüber, denn ich hatte sie ja bewusst getroffen.
Ich bin sehr neugierig …
… auf die Erfahrungen, die ich mit diesem Duo-Leitgedanke 2025 sammeln werde. Und wie mir der Fokus helfen wird, meine Ziele besser zu erreichen. Oder ob’s mich an vielen Stellen total in ein Korsett presst und ich die Scannerin doch wieder mehr rauslassen und „rumspringen“ lassen darf ;-)
Wie handhabst Du es: Hast Du auch einen Leitgedanken, ein Jahresmotto oder Ähnliches – wenn ja, wie lautet es? Welche Erfahrungen hast Du mit Fokus und Selbstliebe?
PS: Fokus ist übrigens auch in Deiner Positionierung eine ganz wichtige Zutat! (Selbstliebe by the way mindestens genauso ;-)) Sollen wir uns Deine Positionierung gemeinsam mit Fokus und Selbstliebe vornehmen? Dann triff Dich mit mir zum unverbindlichen Erstgespräch.