Meine Meinung: Netzwerken darf nicht nur, es MUSS sogar eigennützig sein!
Bevor Du jetzt denkst „Boah, was ist denn das für eine unsympathische Egoistin?“, erkläre ich Dir, was ich damit meine :-)
Netzwerken – das klingt nach hübschen Events mit lecker Häppchen und netten Plaudereien. Aber mal ehrlich: Wer hat heutzutage Zeit, einfach nur nett zu plaudern? Wenn ich networke, dann strategisch. Und ja, das heißt auch eigennützig.
Netzwerken mit Strategie
Netzwerken ist im Businesskontext ein Werkzeug. Und zwar ein sehr wertvolles. Es geht darum, Beziehungen aufzubauen, die uns und unserem Business weiterhelfen. Oft wird Netzwerken allerdings nur als altruistischer Akt verstanden – man hilft, man gibt, man vernetzt andere, und die Früchte dieses Einsatzes werden schon irgendwann zurückkommen. Versteh mich nicht falsch: „Erst geben, dann nehmen“ ist mein oberstes Netzwerkprinzip! Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht trotzdem strategisch und mit meinem Businessnutzen im Blick, also „eigennützig“ netzwerken kann.
Eigennutz ist nicht egoistisch
Eigennütziges Netzwerken bedeutet nicht, dass Du nur nimmst und nichts zurückgibst. Es bedeutet vielmehr, dass Du gezielt auswählst, wo Du Deine Zeit und Energie investierst. Frag Dich: Passt diese Veranstaltung zu meinem Business? Sind die Menschen dort wirklich interessant für mein Netzwerk und mein Business? Wenn die Antwort „nein“ lautet, dann nutz Deine Zeit lieber sinnvoller.
Ich habe zum Beispiel erst kürzlich entschieden, mich aus einem Netzwerk, dem ich jahrelang angehörte, zum Jahresende zu verabschieden. Denn dort auf den Events habe ich zwar sympathische Gespräche geführt, aber die Menschen und deren Art der Netzwerkbeziehungen waren für mein Business nicht wirklich „nützlich“ und inspirierend. Meine strategische Entscheidung war also, meine Zeit 2025 lieber in andere, aus meiner Sicht strategisch wertvollere Netzwerkevents zu investieren, die ich gezielt und mit größerer thematischer Bandbreite auswählen werde.
Was bedeutet „strategisch Netzwerken“?
So wie Du (hoffentlich) nicht planlos Content auf x Kanälen postest oder Marketingmaßnahmen mit der Gießkanne ausprobierst, so darfst Du genauso das Netzwerken als Businesswerkzeug betrachten und bewusst entscheiden, wie und wo Du Dich vernetzt.
- Was für Kontakte hättest Du gern?
- Auf welchen Events könntest Du die finden?
- Welche Ziele verfolgst Du mit dem Netzwerken – von Kundengewinnung über Kooperationen bis hin zu fachlichem Austausch oder Inspiration und neuen Impulsen?
Diese Fragen können Dich bei der Auswahl leiten.
Und klar, Du kannst gelegentlich auch einfach mal ausprobieren und Veranstaltungen besuchen, von denen Du im Vorfeld nicht so genau weißt, was Dich da erwartet. Die Mischung sollte allerdings passen, sonst geht – seien wir ehrlich – einfach zu viel Zeit drauf, die Deinem Business an anderer Stelle fehlt.
Ebenso ist es übrigens auf den Events selbst: Wenn Du Dich in einem Gespräch wiederfindest, in dem Du spürst, dass es „so gar nicht passt“ – weil z.B. der/die Gesprächspartner:in in einer ganz anderen (Business-)Welt unterwegs ist, weil er/sie ständig nur von sich erzählt, weil nur private und Freizeitthemen Gesprächsinhalt sind – dann darfst Du Dich höflich aus dem Gespräch verabschieden und Dich anderen Menschen zuwenden.
Was ich mit eigennützig NICHT meine
Und damit hoffentlich ganz klar wird, wie ich das „eigennützige Netzwerken“ gern verstanden haben möchte – hier drei Aspekte, was ich damit definitiv nicht meine:
- Auf Netzwerkevents von Tisch zu Tisch rennen, ins Gespräch reinpreschen, Dich und Dein Business in den Mittelpunkt stellen, mit Visitenkarten um Dich schmeißen und ab zum nächsten Tisch. Solche Leute mag keine:r!
- Ein Netzwerk, in dem Du Dich committed hast, einfach hängen lassen, weil der Nutzen für Dich nicht (mehr) gegeben ist. Mein Ansatz ist hier immer, im ersten Schritt das Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen und zu eruieren, ob Veränderungen in Deinem Sinne (und natürlich zum Wohl des Netzwerks) möglich sind. Und wenn das nicht klappt, dann geordnet den Rückzug antreten.
- Menschen nur aus Kalkül ausnutzen, ohne echtes Interesse an der Person. Denn Netzwerken lebt von tragfähigen Beziehungen, nicht solchen, die oberflächlich und manipulativ angelegt sind. Das fällt Dir irgendwann ganz böse auf die Füße.
Fazit: Eigennützig Netzwerken – ja bitte!
Falls Du eingangs des Beitrags tatsächlich dachtest, dass eigennützig = egoistisch und damit für Dich gar nicht vertretbar ist, habe ich Dir hoffentlich einen neuen Blickwinkel gegeben, der auch für Dich businessstrategisch Sinn macht.
Fazit also: Oberstes Netzwerkprinzip weiterhin „Erst geben, dann nehmen“. Dabei darfst Du aber ruhig die Balance zwischen beidem im Blick haben. Und eben, besonders in der Planung Deiner Netzwerkaktivitäten, auch die strategische Perspektive einnehmen und Deinen erwarteten Nutzen ganz bewusst als Entscheidungskriterium einbeziehen. Sonst ist Netzwerken eher nettes Privatvergnügen.
Einladung zum Netzwerken im Köpfchen-Talk
Wenn Du gerne und strategisch netzwerkst, dann schau doch mal, ob mein Online-Netzwerkevent Köpfchen-Talk ein strategisch für Dich passendes ist – ich freu mich, wenn wir uns dort sehen!
Und wenn Du noch eher „Netzwerk-schüchtern“ bist, dann ist vielleicht mein Programm „Trau Dich! Netzwerken leicht gemacht“ was für Dich? Komm gern auf die Warteliste, damit ich den nächsten Durchführungstermin planen kann.