Coaching, Mentoring, Beratung? Was Du wirklich brauchst

15. April 2024 | Knowhow & Tipps

Coaching, Mentoring, Beratung - was brauch ich?

Du bist auf der Suche nach Begleitung/Unterstützung bei einem Business- und/oder Mindset-Thema – und ehrlich gesagt hast Du keine Ahnung, wie Du das richtige Angebot für Dich finden sollst, weil Dir überall hochtrabende Angebotsbezeichnungen um die Ohren gehauen werden, die nicht unbedingt viel über den Inhalt verraten.

Fast jedes Angebot ist ja heutzutage irgendwas mit „Coaching“. Vermutlich weil dieser Begriff schon so abgenutzt ist, nennen immer mehr Anbieterinnen* ihre Produkte seit einiger Zeit gern auch „Mentoring“. Dagegen scheint mir die klassische „Beratung“ als Angebotsbezeichnung eher etwas aus der Mode gekommen.

Du stehst wahrscheinlich mit einem großen Fragezeichen im Gesicht da und fragst Dich bei all diesen Begriffen: Was ist eigentlich was? Und was genau hilft MIR am besten weiter?

Coaching, Mentoring, Beratung: Bedeutung

Alle drei sind Formen der Begleitung und Zusammenarbeit, die im 1:1-Format möglich sind.

a) Coaching: Coaching bedeutet, die Coachee durch gezielte Fragen und Methoden zu befähigen, sich und ihr bisheriges Tun zu hinterfragen, daraus Erkenntnisse zu ziehen und mit dieser Hilfe im Verlauf des Coachings selbst Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden. Die Coachin gibt keine Ratschläge, dieses oder jenes zu tun oder zu lassen, sie braucht auch kein Expertenwissen im Thema der Coachee.

b) Mentoring: Eine Mentorin ist eine Person, die über viel Erfahrung in einem Bereich oder im Business allgemein verfügt und damit der Mentee Orientierung bietet und deren persönliche und/oder berufliche Weiterentwicklung unterstützt. Die Mentee lernt von den Erfahrungen der Mentorin. Die Mentorin kann über fachliche Expertise im Thema verfügen, muss aber nicht.

c) Beratung: Eine Beraterin bringt ganz klar fachliche Expertise in einem Thema mit (plakatives Beispiel ist die Steuerberaterin). Sie analysiert mit der Kundin deren Situation und spezifisches Problem, schlägt Lösungswege vor und gibt konkrete Handlungsempfehlungen.

Was also ist in Deiner Situation das Richtige?

Vorweg: Nicht jede Anbieterin kennt die Differenzierung der Begriffe! Du darfst also genau hinterfragen, was hinter einer Angebotsbezeichnung tatsächlich als Angebot steckt und wie die Anbieterin arbeitet.

Und dann kann es sein, dass Du bereits nach dem Lesen der Begriffsdefinitionen für Dich ganz klar weißt: Ich brauche a), b) oder c). Prima, dann suche konkret danach – und wie gesagt, verlass Dich nicht rein auf die Angebotsbezeichnungen, sondern schau genau hin und frage nach.

Sortenreinheit vs. Flexibilität

Wenn sich diese Klarheit nicht sofort eingestellt hat, dann möchte ich Dir einen Impuls, eine andere Sichtweise geben:

Ist es wichtig, dass Du sortenrein das eine oder das andere bekommst?

Ich finde es vielmehr wichtig, dass eine Anbieterin ihre Methoden so flexibel einsetzt, dass ein von Dir für die Zusammenarbeit gesetztes Ziel bestmöglich erreicht wird! Sprich, sie darf gern die drei Formen mischen, wenn dies dazu dient, Dein Ziel besser zu erreichen.

Was hilft die Beschränkung auf ein lupenreines Coaching, wenn an einer Stelle ein Hinweis der Coachin auf die eigenen gemachten Erfahrungen wertvolle Orientierung geben könnte? Oder ein Impuls aus der fachlichen Expertise helfen könnte, ein Problem leichter zu lösen?

Natürlich ist es wichtig, dass die Coachin sich jederzeit bewusst ist, welche Form sie gerade anwendet und ob diese an der gegebenen Stelle sinnvoll ist. Ebenso sollte sie diese Mischung der Unterstützungsformen im Vorfeld mit der Coachee besprechen und deren Einverständnis dazu einholen. Es kann auch hilfreich sein, während der Zusammenarbeit die verschiedenen Rollen jeweils klar zu benennen, z.B. „Jetzt verlasse ich meine Rolle als Coachin und biete Dir einen Tipp aus meiner persönlichen Erfahrung an, wenn Du möchtest.“

Mein Tipp also für Dich: Schaue nicht nur auf die Bezeichnung, die die Anbieterin ihrem Produkt gibt, sondern frage nach, wie sie Dein Ziel mit ihren Methoden bestmöglich mit Dir erreichen will und ob sich das mit Deinen Erwartungen deckt.

Positionierungs-Marketing-Newsletter vom MarketingKöpfchen


Beispiel: Evelyn, Positionierungs-Coach

Ich möchte Dir diese Haltung an meinem Beispiel noch etwas konkreter erklären. Ich bezeichne mich heute als Positionierungs-Coach. Mit dieser Bezeichnung habe ich lange gehadert, weil der Begriff a) so inflationär benutzt wird und b) weil ich keine formale Coachingausbildung mit Zertifikat habe. (Zur Info: Die Bezeichnung „Coach“ ist nicht geschützt, keine Ausbildung bedeutet also nicht, dass ich mich nicht so nennen darf.)

Letztlich habe ich mich trotzdem für den „Coach“ entschieden, weil ich damit meine Herangehensweise in der Positionierungs-Zusammenarbeit zeigen will: Positionierung ist für mich ganz klar ein „Lösungen aus Dir selbst heraus finden“, kein „Ich sage Dir, wie Du Dich positionieren sollst.“

Denn letzteres passiert leider allzu oft in der Branche (gerne trotzdem unter der Bezeichung „Coaching“). Es führt aber dazu, dass die Kundin sich sozusagen ein Kleid anzieht, das nicht zu ihr passt und das ihr nicht passt. Und das spürt sie früher oder später und muss den Positionierungsprozess von Neuem beginnen.

Positionierung also, nimm das bitte für Deinen eigenen Positionierungsweg auch unbedingt mit, ist nix, was man sich von anderen vorgeben lassen sollte.

Neben „Positionierungs-Coach“ steht auf meiner Visitenkarte auch „Marketing-Beraterin“. Denn im Marketing ist im Gegensatz zur Positionierung einfach ganz oft meine fachliche Expertise aus BWL-Studium und lebenslanger Weiterbildung gefragt und nicht nur tiefsinnige Coachingfragen.

Und auch in der Positionierungsarbeit kann es sein, dass ich Dir einen fachlichen Tipp gebe oder Erfahrungen aus meiner Entwicklung mit Dir teile. Das leite ich dann normalerweise entsprechend ein „Aus meiner Erfahrung“ „Meiner persönlichen Einschätzung nach“ usw.

Mehrwert für meine Kundinnen

Bisher bin ich mit diesem Mischweg gut gefahren. Das Feedback meiner Kundinnen ist durchweg positiv, denn letztendlich bekommen sie mit dieser Mischung ja auch einen Riesen-Mehrwert für ihre Positionierungsarbeit und für das Erreichen ihres Wunsch-Ziels, nämlich eine klare, sich richtig passend anfühlende Positionierung zu finden!

Wenn Du jetzt erkannt hast, dass Bezeichnungen vielleicht weniger wichtig sind als das Einlassen auf und Commitment der Anbieterin für Dein Ziel, und Du mit mir an Dein Positionierungsthema rangehen willst: Dann buch Dir hier ein Kennenlerngespräch und lass uns über Deine Herausforderung und Dein Ziel (und gern den methodischen Weg dorthin) sprechen!


* Das Gender-Thema … Üblicherweise gendere ich mit Binnen-Doppelpunkt. Das hätte in diesem Artikel allerdings zusammen mit alternativen Artikeln, Possessivpronomen etc. den Lesefluss komplett zerstört. Ich hatte dann zuerst im generischen Maskulin geschrieben, schließlich aber festgestellt, dass sich meine überwiegend weiblichen Kundinnen darin sprachlich nicht so richtig wiedergefunden hätten und habe mich daher auf das Experiment des generischen Feminin in diesem Beitrag entschieden. Klingt an manchen Stellen ungewohnt, und sicher werde ich das nicht in jedem Beitrag so machen. Für diesen fühlt es sich aber richtig an! Und natürlich sind alle anderen Geschlechter und Daseinsformen wie immer mit angesprochen. Ach ja, auch beim Begriff „Coach“ bin ich sehr hin- und hergerissen, weil mir die sich langsam im Deutschen Fuß fassende Bezeichnung „Coachin“ eigentlich gar nicht gefällt. An mancher Stelle muss es aber zum Verständnis im Textfluss aus meiner Sicht sein. Mich selber bezeichne ich aber weiterhin mit der für mich neutralen Form „Coach“.


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Evelyn Großmann
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