Alles schnellschnell – das Allheilmittel?

14. November 2022 | Positionierung, Strategie & Mindset

Schnellschnell ist kein Allheilmittel für Deine Positionierung

Bin ich doch tatsächlich zu schnell gewesen kürzlich! Nein, ich war nicht mit dem Auto unterwegs, bin nicht geblitzt worden ;-) Vielmehr geht’s um die Zusammenarbeit mit einer Kundin, die mir letzte Woche eine interessante Rückmeldung gegeben hat:

Wir hatten vor ein paar Wochen ein strategisches Positionierungsthema im Beratungsgespräch intensiv bearbeitet. Und im Nachgang hatte ich ihr entsprechend unserer Absprache eine Zusammenfassung sowie ein paar ergänzende Informationen fürs passende Corporate Wording zusammengestellt, um diese neuen Aspekte gut in ihre Kommunikation zu integrieren.

Nun hat sie dieses Dokument nochmal zur Hand genommen und mir zurückgemeldet, dass sie darin so viele wertvolle Infos gefunden hat, die sie direkt nach unserem Beratungsgespräch so noch gar nicht erfassen konnte. Es ging ihr schlicht zu schnell. Sie brauchte Zeit, damit sich die neuen Aspekte aus der Beratung erstmal bei ihr im Geiste setzen konnten. Und dann, Wochen später, konnten die weiteren Infos aus dem Dokument auf fruchtbaren Boden fallen.

Bestimmt kennst Du das, dass Du auch gelegentlich so eine Integrationszeit brauchst, wenn sich viel oder Gewichtiges tut in Deinem Business?

Wir wollen alles schnell

Und doch tendieren wir dazu, dass alles immer schnellschnell gehen soll.

  • Schnell noch dies oder das erledigen, bevor der nächste Zoom-Call ansteht.
  • Schnell noch Social Media checken.
  • Einen schnellen Kurs buchen, damit ich Problem x gelöst kriege.
  • Schnell ein neues Angebot rausgeben, damit endlich ganz viele Kunden buchen.
  • Schnell meine Positionierung “abhaken”, damit ich weiter komme zu den vermeintlich wirklich wichtigen Dingen wie Webseite, Newsletter usw.

Wir wollen einfach alle Probleme und Herausforderungen schnellschnell lösen und einen Haken dran setzen können. Vermutlich, um auf der (imaginären) To-do-Liste einfach wieder einen Punkt weg zu haben und unserem Geist kurzfristig Ruhe zu verschaffen.

Bewusst für und gegen Schnelligkeit entscheiden

Aber, wie das Beispiel meiner Kundin zeigt, ist Schnelligkeit kein Allheilmittel. Nicht dass Du mich falsch verstehst: Ungeduld ist mein zweiter Vorname, und bei mir soll’s auch am liebsten immer schnell gehen. Aber es gibt Dinge, da dürfen wir zweimal überlegen, ob etwas mehr Zeit der Sache vielleicht gut tun könnte.

Mein Tipp: Denk mal drüber nach, wo Du vielleicht zu schnell drüber gehst, etwa aus dem Bedürfnis raus, diese Sache möglichst schnell abzuhaken. Überlege andererseits auch, bei welchen Dingen Schnelligkeit sinnvoll und zielführend ist. Und entscheide dann ganz bewusst, wo Du aufs Gas drückst und wo Du Dir mehr Zeit erlaubst.

Weniger schnell eröffnet neue Dimensionen

Denn weg vom Schnellschnell eröffnet zwei Dimensionen für Dich:

Einerseits schaust Du unter die Oberfläche und erlaubst Dir mehr Tiefe. Du schaust auch mal nach links und rechts, Du hinterfragst vermeintlich Gesetztes, bohrst nach. Du schaust einfach tiefer rein.

Und andererseits kommt die Länge bzw. Dauer als Dimension hinzu: Wenn Du einer Sache über einen gewissen Zeitraum erlaubst, sich zu festigen, nochmal hinterfragt zu werden, ggf. auch nochmal überarbeitet zu werden, dann ist das Ergebnis mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich nachhaltiger und fühlt sich “zuverlässiger” an als mancher Schnellschuss, den Du nach wenigen Tagen bereits wieder in Frage stellst.

Ich will Dich in Deinem Tempo voranbringen

Meine Kundin im obigen Fall hat von sich aus den Wunsch geäußert, eine längerfristige Begleitung zu bekommen, mit der sie das Erarbeitete und die vertiefenden Impulse, die ich ihr zusätzlich geliefert habe, Schritt für Schritt integriert. Und sie hat erkannt, dass es ihr ebenso dient, auf dieser Grundlage in regelmäßigen Abständen die Weiterentwicklung ihres Business gemeinsam zu reflektieren und die nächsten Schritte festzulegen.

Und so machen wir es – genau in dem Tempo, das sich für meine Kundin richtig anfühlt. Wenn’s zu schnell geht und ich merke es nicht, darf sie gern das Stopp-Schild hoch halten. Und an anderer Stelle darf sie mich fordern (das ist nämlich in den meisten Fällen so, wie ich sie kenne), damit wir temporeich vorankommen.

Warum ich gerne Gas gebe mit meinen Kund:innen, kommt einzig und allein aus meinem tiefen Bedürfnis, sie schnell und wirkungsvoll voranzubringen. Und ich weiß, dass meine Kund:innen mich eben dafür, für dieses Tempo, in dem ich sie voranbringe, schätzen. Und gleichzeitig möchte ich natürlich nur so schnell mit meinen Kund:innen vorwärts gehen, wie dieses Tempo für sie verträglich ist und gut tut.

Schnelligkeit darf also sowohl in der Zusammenarbeit mit Kund:innen als vor allem auch bei Dir und für Dich immer wieder aufs Neue eine bewusste Entscheidung sein, die Du in jeder Sache triffst.

Positionierung ist nix für schnellschnell

Es wird Dich nicht überraschen, dass ich als Positionierungs-Expertin am Ende auch den Bogen schlage zur Positionierung: Die Positionierung zum Beispiel ist definitiv ein Thema, bei dem Du nicht auf eine schnelle Nummer setzen solltest ;-) (Vielleicht hast Du diese Erkenntnis zwischenzeitlich selbst schon schmerzhaft gewonnen, weil die “schnelle Nummer” Dich noch nicht dahin gebracht hast, wo Du gern wärst?)

Denn die Positionierung ist ja das starke Fundament Deines Business! Darauf baust Du alles andere auf – ob Webseite, Wahl der Kanäle für die Zielgruppenansprache, Tonalität Deiner Sprache und und und. Wie ungeschickt wäre es, wenn Du hier schon nach kurzer Zeit überall wieder eine Kehrtwende machen musst, weil Deine schnell mal festgelegte Positionierung sich bald als doch nicht so “richtig”, also für Dich nicht stimmig und rund, rausstellt?!

Blick von außen & als Prozess verstehen

Im Positionierungsprozess hilft übrigens dazu noch der Blick von außen. Wenn Du die richtigen Fragen gestellt bekommst, die Dich weiter in die Tiefe bringen. Wenn Du jemanden hast, der Deine Ideen und Gedanken kritisch hinterfragt. Wenn Dir jemand mit neuen Impulsen und frischem Wind andere Perspektiven eröffnet. Dann kommst Du nämlich unterm Strich – bei mehr Tiefe – sogar schneller voran.

Und wenn die Positionierung steht, darfst Du Dich auch bei der Umsetzung in Deine tägliche Marketingpraxis unterstützen lassen – da hast Du die Dimension Länge wieder drin, die Dir nachhaltig hilft, das Erarbeitete zu festigen und weiterzuentwickeln. Denn Positionierung ist keine Einmal-Aktion, sondern ein fortwährender Prozess – auch das hast Du vielleicht im Lauf Deines Businessaufbaus schon gemerkt :-)

Tempo, Tiefe, Länge – im 1:1 mit mir

Wenn Du Dir also jetzt Tempo einerseits und Tiefe und Länge andererseits wünschst, dann schlage ich vor, dass wir uns kennenlernen! Ich habe verschiedene 1:1-Coaching-Pakete, mit denen ich Dich von sechs Wochen bis zu sechs Monaten begleite, um Dich möglichst “schnell” voranzubringen. Welches für  Dich passend sein könnte, besprechen wir gern in einem ersten Kennenlerngespräch. Vereinbare schnell ;-) Deinen Termin!

Hier bloggt das "Köpfchen"

Evelyn Großmann
Positionierungs-Coach &
Netzwerk-Enthusiastin

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