Online-Business, wohin geht’s in Zukunft? (Teil 1/2)

26. Juni 2023 | Allgemein

“Information kannst Du in Zukunft nicht mehr verkaufen!” – Dieses Statement hat Sigrun Gudjonsdottir, eine der erfolgreichsten Online-Unternehmerinnen in Europa, vergangene Woche auf der Alpenkonferenz abgegeben, und es war nur einer von zahlreichen Ausblicken in die Trends und die Zukunft des Online-Business.

Auf der Alpenkonferenz des Joint Forces Club, in dem ich Mitglied bin, kamen vergangene Woche 50 wunderbare Frauen “in echt” für zwei Tage zusammen, um zu netzwerken und sich auszutauschen. Gleichzeitig bot die Veranstaltung eine mega Plattform, um unter dem Leitthema “Quo vadis, Online-Business?” Entwicklungen im Online-Business und Zukunftstrends zu diskutieren.

Für Dich möchte ich heute zusammenfassen, was mir relevant und beachtenswert erscheint – meine Eindrücke, die Meinung zweier bedeutender Unternehmerinnen im Onlinebusiness, Dr. Janna Scharfenberg und Sigrun Gudjonsdottir, und Gedanken und Wahrnehmungen meiner Netzwerkkolleginnen zur Frage nach dem Status quo: Was tut sich gerade, wie ist die Lage in der Welt und im Online-Markt?

Social-Media-Müdigkeit & Overload

In der Onlinewelt höre ich es immer öfter, auch im privaten Umfeld mehren sich die Stimmen, und an mir selber merke ich es zumindest phasenweise: Es gibt eine Social-Media-Müdigkeit. Die Menschen sind es leid, ständig online zu sein, der Wunsch, einfach mal abzuschalten, konkurriert mit FOMO (Fear Of Missing Out).

Online-Unternehmer:innen haben keine Lust mehr auf ständiges Content-Produzieren, um sich in der Masse der Anbieter:innen noch irgendwie Sichtbarkeit zu verschaffen.

Hinzu kommt die Multidimensionalität von Angeboten, Events und Möglichkeiten, die viele von uns nach Covid nun wieder und noch intensiver unter Druck setzt, gepaart mit dem hohen Tempo, das das Leben allgemein durch die Schnelligkeit moderner Kommunikationskanäle uns vielerorts diktiert. Gefühlter Overload, besonders spürbar bei Frauen / Müttern.

Das liebe Geld

Meine Wahrnehmung, die nicht alle meiner Kolleginnen teilten: Das Geld sitzt vielen nicht mehr so locker. Im Gespräch sind wir auf folgende Erklärung zu unseren unterschiedlichen Sichtweisen gekommen: Die Schere geht offensichtlich weiter auseinander. Es gibt die Menschen, die reichlich Geld haben und weiterhin investierfreudig sind. Und es gibt die anderen, die genauer aufs Geld schauen müssen und Ausgaben bzw. Investitionen verschieben oder ganz darauf verzichten, und in jedem Fall genauer prüfen, ob sowohl der Weg als auch das versprochene Ergebnis glaubwürdig und erfolgversprechend für sie sind.

ChatGPT & Co.

Künstliche Intelligenz (KI) hat innerhalb der letzten Monate den Mainstream erreicht. Auch im Online-Business kommt KI an vielen Stellen zum Einsatz. Früher oder später werden viele Aufgaben komplett von KI übernommen werden, werden in bestimmten Bereichen Menschen weitgehend überflüssig.

Auch die Informationsbeschaffung verändert sich: Man wird zukünftig nicht mehr googeln, sondern die KI fragen. Diese neue Art der Suche bringt mit sich, dass die Menschen sich daran gewöhnen, nur noch eine (“die richtige und beste”) Antwort zu erhalten und keine Ergebnisliste mehr wie bei der Google-Suche. Informationen und Wissen sind nichts mehr, was sich durch uns als Coaches und Dienstleister:innen verkaufen lässt, weil beides jederzeit maximal schnell und umfassend durch KI erlangbar ist.

Persönlichkeit & Individualität

Die wachsende Bedeutung von KI befeuert den Trend zu mehr Persönlichkeit.

Dienstleistungen, vor allem Standardleistungen, werden zunehmend austauschbar und ersetzbar. D.h. einen Unterschied macht vor allem noch die Persönlichkeit des/der Anbietenden. Werte, Herangehensweisen, persönliche Interessen, eine klare Meinung schaffen Unterscheidbarkeit.

Auch Kunden wollen als Individuen wahrgenommen werden. Angebote “von der Stange” verkaufen sich nicht mehr gut, die Menschen wünschen sich maßgeschneiderte Lösungen. 

1:1-Betreuung und Live-Sessions, z.B. in Gruppenprogrammen, rücken wieder mehr in den Mittelpunkt gegenüber Aufzeichnungen und Selbstlernkursen.

Sehnsucht nach persönlichen Kontakten

Zum vorigen Punkt passt die erstarkte Sehnsucht nach persönlichen Kontakten. Live zu erleben z.B. auf der Alpenkonferenz, die so viel Energie in den Gesprächen jenseits des offiziellen Progamms freigesetzt hat, und z.B. auch an der stark steigenden Zahl an Offline-Netzwerkevents und -Treffen, die sich großen Zulaufs erfreuen.

Persönlicher Kontakt bedeutet – siehe den vorigen Punkt “Individualität” – ebenso den Wunsch nach direktem Kontakt zum/zur Coach/Mentor:in, nach Lernen ganz direkt von seinen/ihren Erfahrungen.

Hybride Modelle auf dem Vormarsch

Der Wunsch nach mehr persönlicher Begegnung führt dazu, dass immer mehr reine Online-Unternehmer:innen sich auch Richtung Offline orientieren. Sowohl in ihrem eigenen Verhalten, was Teilnahme an Netzwerken, Veranstaltungen etc. angeht, als auch als Teil des Businessmodells. Sprich es werden zunehmend auch Produkte wie Events, Workshops, Coachings, Retreats vor Ort angeboten.

Und nun?

So weit, so gut. Für Dich nun eher verwirrend und beängstigend? Oder eher chancenreich und vielversprechend? Was diese Entwicklungen bedeuten können und wo Chancen liegen, darauf schauen wir in Teil 2 hier im Köpfchen-Blog.

Hier bloggt das "Köpfchen"

Evelyn Großmann
Positionierungs-Coach &
Netzwerk-Enthusiastin

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Evelyn Großmann – Texte mit Köpfchen

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